Wegen mangelnder Nachfrage hat Audi sein ultraleistungsstarkes Elektroauto eingestampft

Audi zieht die Reißleine! Das ultraschnelle E-Flaggschiff Q8 e-tron steht vor dem Aus, weil die Kundschaft überraschend leise blieb. Eine Produktionspause in Brüssel soll klären, ob das Modell überhaupt noch eine Zukunft besitzt.

Wegen schwacher Nachfrage: Audi stoppt den Q8 e-tron

Die Bänder ruhen seit Mitte Juli. Vier Wochen mindestens, vielleicht für immer. Nur 25 000 Stück würde das Werk 2024 schaffen, rechnet man hoch – viel zu wenig für einen Batterieriesen, der knapp 90 000 € kostet.

Die Entscheidung fällt bitter auf: 2018 präsentierte Audi den ersten reinen Stromer wie ein perfekt angerichtetes Schmankerl. 2022 folgte das Facelift, mehr Reichweite, mehr Power, doch das Rezept verlor Pfeffer. Jetzt spricht der Vorstand schon offen über ein vorzeitiges Produktionsende 2025.

106 kWh Batterie, 600 km Reichweite – trotzdem vergriffen sich die Gäste

So wie ein Steinofen nicht jeden Pizzateig rettet, rettet auch ein dicker Akku kein zu teures SUV. 106 kWh klingen saftig, aber der WLTP-Wert von 600 km liegt hinter den Erwartungen verwöhnter Vielfahrer. Und dann der Preis: fast wie ein Degustationsmenü im Sternerestaurant, nur ohne den Duft von Rosmarin.

Werk Brüssel vor dem Kälteschock

In der belgischen Hauptstadt wird ausschließlich der Q8 e-tron gebacken. Die Hallen stehen eng in der Stadt, Logistik kostet extra, die Produktionskosten steigen wie Hefeteig. Jetzt droht der Verlust von bis zu 1500 Stellen schon im Herbst, weitere 1100 könnten 2025 folgen.

Gewerkschaften schlagen Alarm. Die Stimmung erinnert an einen Biergarten kurz vor dem Gewitter. Gespräche laufen, Investoren werden gesucht, sogar eine Batterie-Fertigung im selben Gebäude liegt auf dem Tisch. Doch niemand weiß, ob die Zutaten reichen.

Hausgemachter Rivale: Q6 e-tron auf frischer Plattform

Während der Q8 e-tron in der Warteschleife hängt, fährt der neue Q6 e-tron auf der PPE-Plattform davon. 641 km Reichweite, 100 kWh Akku, Einstieg ab 68 800 €. Billiger, weiter, moderner – wie eine handgestreckte Pizza Margherita, die den schweren Schweinshaxn alt aussehen lässt.

Mit jedem Q6-Bestelleingang sinkt das Interesse am großen Bruder. Audi bestätigt, dass die Auftragseingänge für den Q8 e-tron „stark zurückgehen“. Die Küche produziert längst für das neuere Menü.

Mexiko als Rettungsplan – oder doch ein neues Rezept?

Eine Verlagerung nach Mexiko steht im Raum. Dort locken niedrigere Löhne und die Nähe zum US-Markt, wo Lust auf große Stromer noch nicht versiegt ist. Doch Brüssel könnte sich wehren, indem es künftig Batterien statt Autos rollt – ein kleiner Espresso statt des ganzen Menüs.

Für Audi stellt sich die Grundsatzfrage, ob der Premium-Hersteller weiter teure Elektrospezialitäten anbietet oder eine breitere, günstigere Karte schreibt. Ein Einstiegsmodell unter 40 000 € wurde für 2026 vorgezogen. Der Druck aus China wächst, der Geschmack der Kundschaft wandelt sich schneller als man „Gemütlichkeit“ sagen kann.

Was bleibt von der ultrastarken E-Strategie?

Die Geschichte schmeckt nach überwürztem Hochmut. Zu viel Technik, zu hoher Preis, zu spät im Markt. Dennoch zeigt der Fall Q8 e-tron, dass selbst Traditionsmarken flexibel bleiben müssen – sonst läuft der Gast einfach zur nächsten Trattoria mit besserer Karte.

Ob Brüssel eine zweite Chance erhält oder Mexiko das neue Backblech wird, entscheidet sich in den kommenden Monaten. Derweil zischt der neue Q6 e-tron wie frische Limoncello über die Straßen und setzt ein Ausrufezeichen: Ein gutes Gericht lebt vom richtigen Timing.

Lena Wagner

Lena Wagner ist die Seele des Blogs. Als echte Münchnerin mit einem Händchen für die feinen italienischen Aromen, teilt sie ihre Liebe zur perfekten Pizza und zur bayerischen Gastlichkeit. Lena weiß, wie man herzhafte Tradition und mediterrane Leichtigkeit harmonisch verbindet. Sie gibt hier die besten Tipps, neue Kreationen und alles über unsere Spezialitäten.

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