Audi Q9: Warum der Hersteller auf Benzin und Hybrid statt auf 100 % Elektro setzt

Ein neues Flaggschiff rollt an, groß wie ein bayrischer Bierkeller, doch angetrieben von mehr als nur Strom. Audi schiebt mit dem Q9 einen XXL-SUV auf den Markt und bricht damit den eigenen Elektro-Schwur. Warum ausgerechnet Benzin und Hybrid? Die Antwort liegt tiefer als ein Pizzateig in Langzeitgare.

Audi Q9: XXL-SUV gegen GLS und X7 schon 2026

Die Vier Ringe bestätigen, was Gerüchte seit Jahren köcheln: 2026 parkt der Q9 in den Showrooms. Zielscheibe sind BMW X7 und Mercedes GLS, also die Königsklasse der rollenden Wohnzimmer. Gefühlt kommt das Debüt spät, doch Audi serviert lieber langsam gegart als angebrannt.

Entwicklungschef Geoffrey Bouquot verriet der Automobilwoche erste Zutaten. Das XXL-Modell baut auf der Premium Platform Combustion (PPC) auf, bekannt von A5 und Q5. Diese Architektur schmeckt Verbrennern, Mild-Hybriden und Plug-in-Hybriden – reinen Stromern aber fehlt der Platz für die nötige Batterietiefe.

Warum die PPC-Plattform reine Stromer ausschließt

PPC entstand in jenen Monaten, als Ingenieure noch an große V8 dachten und Ladeinfrastruktur in vielen Regionen kaum existierte. Die Bodengruppe ist flach, aber nicht flach genug, um riesige Akku-Pakete unterzubringen. Ein voll elektrischer Q9 würde also an Bodenfreiheit verlieren – und damit an Revier­tauglichkeit von Malibu bis München.

Kurz: Für ein 2,5-Tonnen-Schiff braucht es entweder gigantische Batterien oder einen Tank plus E-Modul. Audi wählt die zweite Variante, weil sie leichter, günstiger und schneller skalierbar ist. Klingt pragmatisch, schmeckt aber der Käuferschaft, die beim Urlaub nach Tirol nicht drei Stunden am HPC lümmeln will.

Marktstrategie: Verbrenner bleibt Kassenschlager

Die Ingolstädter rudern nicht allein. Porsche verschiebt sein K1-SUV Richtung Hybrid, Mercedes warnt vor einem Elektrozwang, BMW testet Range Extender. Weltweit zündet die reine E-Rhetorik langsamer als erwartet. In China etwa wächst das Ladenetz, doch Luxus-SUVs mit Kolben bleiben Statussymbol – das lässt man sich nicht verbieten.

Auch in Nordamerika entscheiden nach wie vor Reichweite und Zugkraft, nicht CO₂-Bilanz. Audi plant darum zehn neue PHEV-Modelle bis Ende 2025, der Q9 führt die Kolonne. So entstehen Stückzahlen, die Gewinne sichern und gleichzeitig Flottengrenzwerte strecken.

Politischer Gegenwind gegen das EU-Verbot 2035

Brüssel wollte 2035 Schluss machen mit neuen Benzinern. Doch zuletzt rebellierten mehrere Mitgliedsstaaten, wirtschaftliche Sorgen waberten wie Küchendampf. Stimmen wie Ola Källenius und Oliver Zipse warnten laut, eine übereilte Elektrifizierung könne eine ganze Industrie verkochen.

Jetzt liegt ein Kompromiss auf dem Tisch: Plug-in-Hybride dürfen länger leben, wenn sie synthetische Kraftstoffe schlürfen. Genau da platziert Audi seinen Q9. Sollte das Verbot kippen, wirkt der XXL-SUV plötzlich visionär statt rückwärtsgewandt – ein cleveres Spiel mit der Zeit.

Plug-in-Hybrid als Brücke: Technik, Reichweite, Alltag

Der kommende Q9 e-hybrid soll rund 100 Kilometer elektrisch rollen, bevor der Benziner einspringt. Für den täglichen Pendelverkehr reicht das, für den Familien­ausflug an den Gardasee übernimmt dann der effiziente V6. Ein Range-Extender bleibt Option, Audi hält sich die Tür offen wie eine Pizzeria bei Sommerhitze.

Innenraum? Drei Sitzreihen, digitale Cocktails aus OLED-Displays und Over-the-Air-Updates. Außen? Ein Grill so groß wie ein Wirtshausfenster. Doch das Gewicht der Batterien bleibt moderat, weil Audi nicht auf Monster-Akkus setzt. Ergebnis: weniger Rohstoff­bedarf, schnellere Ladepausen, noch Platz für Skiausrüstung.

Ein Blick nach 2030: bleibt der Motor wirklich?

Sollte die Ladeinfrastruktur bis dahin auf Sterneniveau wachsen, könnte Audi immer noch eine reine Elektroversion nachschieben. Die modulare Bauweise erlaubt einen Umbau, ähnlich wie bei Pizza Margherita und Marinara – gleicher Teig, anderer Belag. Bis dahin verdient der Hersteller Geld mit Hybriden und hält die Kundschaft bei Laune.

Ob das genügt? Das entscheiden Konsumenten und Gesetzgeber gleichermaßen. Für den Moment wirkt der Q9 wie ein dampfender Teller Kasspatzn: vertraut, sättigend, aber mit einem Schuss Zukunft im Gusskäse.

Lena Wagner

Lena Wagner ist die Seele des Blogs. Als echte Münchnerin mit einem Händchen für die feinen italienischen Aromen, teilt sie ihre Liebe zur perfekten Pizza und zur bayerischen Gastlichkeit. Lena weiß, wie man herzhafte Tradition und mediterrane Leichtigkeit harmonisch verbindet. Sie gibt hier die besten Tipps, neue Kreationen und alles über unsere Spezialitäten.

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