Aktualität

Archäologen begannen, wie Neandertaler zu kochen… und entdeckten etwas Beunruhigendes

By Lena Wagner , on 25 Oktober 2025 à 12:10 - 4 minutes to read
archäologen versuchten, mahlzeiten wie neandertaler zuzubereiten, und machten dabei eine überraschende entdeckung, die unser bild vom prähistorischen leben verändert.

Neandertaler waren offenbar weit raffinierter in der Ernährung, als man lange annahm. Forscher entdeckten, wie sie vor rund 125.000 Jahren systematisch Fett aus Tierknochen gewannen – eine Zeit und Mühe fordernde Technik! Die Entdeckung wirft ein neues Licht auf ihre Fähigkeiten, aber offenbart auch eine dunkle Seite der Steinzeit.

Wie Neandertaler eine alte „Fettfabrik“ betrieben

In Mitteldeutschland stießen Archäologen auf einen Ort namens Neumark-Nord, der wie eine regelrechte Steinzeit-Fettfabrik wirkt. Hier wurden Knochen von mindestens 172 großen Säugetieren systematisch bearbeitet.

Die Knochen stammen von Rindern, Pferden und Hirschen. Die Menschen damals brachten die Knochen an diesen Platz, zerschlugen sie mit Steinwerkzeugen und kochten sie aus, um das kalorienreiche Fett zu gewinnen.

Suchst du Beweise für echte Planung? Die Fundstücke kommen aus einem eng begrenzten Bereich am Seeufer, wo sich auch Werkzeuge und Feuerstellen befanden – perfekte Bedingungen für diese aufwendige Technik.

Die Bedeutung von Fett in der Ernährung der Neandertaler

Fett war für Jäger und Sammler der Steinzeit eine unverzichtbare Ressource, um genügend Kalorien zu erhalten. Ohne genügend Fett wäre das Leben unter den herausfordernden klimatischen Bedingungen fast unmöglich gewesen.

Bisher wurde angenommen, dass nur der Homo sapiens lernte, Knochen auszukochen und so das Fett herauszulösen. Doch diese Funde zeigen, dass Neandertaler diese ausgeklügelte Technik schon viel früher beherrschten.

Allein die Zerkleinerung und das Auskochen der Knochen erforderte Zeit, Geduld und präzise Planung – weit mehr als bloßes Jagen und bloßes Essen.

Ein zentraler Verarbeitungsplatz – cleverer als gedacht

Die große Ansammlung von Knochen und Feuersteinen auf einem 50 Quadratmeter großen Fleck deutet an, dass Neandertaler Teile ihrer Beute gezielt hierhin brachten. Das war offenbar ein spezieller Ort zur Fettgewinnung.

Das Seeufer bot alles Notwendige: genug Brennmaterial, Wasser und Feuersteine. Dieser sogenannte Verarbeitungsplatz war eine Art Produktionsstätte für den lebenswichtigen Energiebooster.

Die Strategie war schlau: Überschüsse wurden zwischengelagert, bei Bedarf abgeholt und zu diesem Platz transportiert, um das Fett für später zu gewinnen. So zeigt sich ein ausgeprägtes Planungs- und Gemeinschaftsverhalten.

Was sagen die Spuren auf den Knochen?

Die Archäologen fanden fast 120.000 winzige Knochenfragmente, viele mit Spuren von Gewalt durch Steinwerkzeuge und Erhitzung. Über 16.000 Feuersteine aus dem Gebiet bestätigen die gezielte Nutzung von Werkzeugen.

Auch Holzkohle und erhitzte Steine zeigen, wie das Feuer kontrolliert wurde, um die Knochen auszukochen. So wurde das wertvolle Fett aus den Knochen gelöst.

Diese Funde belegen eindrucksvoll die technischen Fähigkeiten der Neandertaler in der Nutzung von Feuer und Werkzeug – ein Detail, das viele noch überraschen dürfte.

Ein beunruhigender Blick auf Neandertaler-Ernährung

Die aufwändige Technik der Fettgewinnung wirft auch Fragen auf. Schon damals wurden Tiere in großer Anzahl gejagt und vermutlich Teile davon gelagert und massenhaft verarbeitet. Das spricht für eine intensive Nutzung der natürlichen Ressourcen.

Diese „Fettfabriken“ legen nahe, dass die Neandertaler eine Ernährungsweise pflegten, die nicht ohne ökologischen Fußabdruck war. Was bedeutet das für unser Verständnis von Nachhaltigkeit in der Urgeschichte?

Vielleicht ein Hinweis, dass frühe Menschen – ähnlich wie heutige Gesellschaften – gezwungen waren, ihre Umwelt bis an die Grenzen auszubeuten, um zu überleben.

Neandertaler kochten nicht nur Fleisch – auch Pflanzen spielten eine Rolle

Obwohl die Studie tierische Bestandteile in den Vordergrund stellt, gab es auch in der Umgebung genügend pflanzliche Nahrung. Die fettreiche Knochenbrühe könnte also beim Verfeinern von einfachen Gemüseeintöpfen gedient haben.

Dies zeigt, dass Neandertaler möglicherweise vielfältiger kochten, als man lange vermutet hat. Sie nutzten die Rohstoffe der Natur komplett, um ihre Gerichte nährstoffreicher zu machen.

Auch kleinere Tiere wie Vögel waren Teil des Speiseplans. Forscher simulierten das Kochen von Krähen und Tauben, ähnlich wie es die Neandertaler früher taten. So gewinnt man einen faszinierenden Einblick in uralte Kochtechniken.

Lesen Sie mehr über die Entdeckung der Feuerstelle der Neandertaler und wie diese ihr Leben prägte.

Lena Wagner ist die Seele des Blogs. Als echte Münchnerin mit einem Händchen für die feinen italienischen Aromen, teilt sie ihre Liebe zur perfekten Pizza und zur bayerischen Gastlichkeit. Lena weiß, wie man herzhafte Tradition und mediterrane Leichtigkeit harmonisch verbindet. Sie gibt hier die besten Tipps, neue Kreationen und alles über unsere Spezialitäten.

Partager cet article :

Comments

Leave a comment

Your comment will be revised by the site if needed.